ÖSTERREICHISCHES |
KÜSTENLAND |
Das Kvarnerland ist der Zentralraum der kroatischen Gegend Hrvatsko Primorje – Kroatisches Küstenland. Es bildet mit den Küstenzonen der ehemaligen Triester Provinz Italiens und des italienischen Teils Istriens – Venezia Giulia, dem slowenischen Teil Istriens Küstenland / Primorska, dem kroatischen Teil Istriens – Gespanschaft Istrien und dem sich südlich anschließenden Dalmatien die Nordostuferlinie der Adria, und wurde mit ersteren vom Hochmittelalter bis in das 20. Jahrhundert als Teil der Habsburgermonarchie allgemein als Litorale – Österreichische Küstenlande – bezeichnet.
IN VINO VERITAS berichtet, wie man hier für die Ewigkeit baute. Es ist durchgehend eine monumentale Architektur mit aristokratischem Flair, die Ehrfurcht einfließen lässt und uns viele Eindrücke der Kulturen der Vielvölker und ihrer verbindenden Geschichte vermittelt.
HABSBURGISCHE |
TERRITORIEN |
Das Spektrum der Sprachen war groß. 50 % der Einwohnerschaft des Küstenlandes sprachen italienisch, 25 % slowenisch, 20 % kroatisch und lediglich nur 5 % parlierten deutsch. Alle drei Gebiete unterstanden gemeinsam dem kaiserlichen Statthalter in Triest, verfügten aber über eine jeweils eigene Selbstverwaltung.
Das Küstenland wurde aus drei habsburgischen Haupt-Territorien gebildet. 1910 erstreckte sich dieses Gebiet mit rund 900 000 Einwohnern und einer Fläche von etwa 8.000 km² über die Länder. Die Freie Stadt Triest war größter See- und Handelshafen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und verwaltete als Haupstadt das Österreichische Küstenland. Die Reichsunmittelbare Stadt Triest und ihr Gebiet – auch Herrschaft Triest – Città Imperiale di Trieste e Dintorni, war ein teilsouveräner Stadtstaat. Er bestand von 1382 bis 1809 sowie von 1849 bis 1918 aus dem Gebiet der litoralischen Stadt Triest und ihrer Vororte. Der Status reichsunmittelbar gewährte Triest weitgehende wirtschaftliche Freiheiten. Die Rolle der Stadt als Haupthafen für Handel und Schiffbau führte zur Gründung mehrerer Handelsschifffahrtslinien. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Triest eine pulsierende Weltstadt mit zahlreichen Künstlern und Philosophen. Die imposante Wiener Architektur und Kaffeehäuser dominieren die Straßen von Triest bis zum heutigen Tag. *|> Quelle: Wikipedia
„Die mächtigen Grafen von Görz herrschten ab 1117 über ein vielfältiges Territorium: Von den Alpen im Norden mit dem gesamten Soca-Tal bis in den Golf von Triest, westlich über die Hügel der Brda und des Collio bis in die Lagune von Grado, im Osten über das Wippach-Tal und den Karst bis vor Laibach. Das Haus Habsburg mit Maximilian I. wird 1500 der Universalerbe der görzischen Dynastie nach dem Tod des Grafen Leonhard. Als Teil des Österreichischen Küstenlandes verblieb die 'Gefürstete Grafschaft Görz' mit kurzen Unterbrechungen bis 1918 unter den Schwingen des Doppeladlers. […] Aufgrund des mildesten Klimas im Kaiserreich erblüht die beschauliche Provinzstadt Görz im 19. Jahrhundert zum 'Nizza von Österreich'. Die Winter sind sonnig, das Seebad Grado ist nahe, es bläst keine Bora wie in Triest. “ *|> Am Kreuzpunkt der Kulturen | Wiener Zeitung | Brigitte Breth | 30.08.2013
Die auf dem Gebiet der Halbinsel Istrien an der Adria existenten Territorien wurden – Marchesato d’Istria (italienisch) – Markgrofovija Istra (kroatisch) – Avstrijska mejna grofija Istra (slowenisch) – als die Markgrafschaft Istrien bezeichnet. Mit der 1814 erfolgten Auflösung des französischen Kaiserreiches wurde Istrien im Königreich Illyrien Teil österreichischen Kronlandes bis zur Revolution 1848. Im März 1849 folgte die Gründung der Markgrafschaft Istrien. Dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 folgend entsteht die föderale Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Dabei bleibt Istrien eigenständiges Kronland der sogenannten österreichischen Reichshälfte. Ab 1868 wurde es jedoch mit den Kronländern – Reichsunmittelbare Stadt Triest sowie der Gefürsteten Grafschaft Görz & Gradisca – gemeinsam durch einen k.k. Landeschef von Triest aus verwaltet. Die Kaiser von Österreich führten automatisch den Titel als Markgrafen von Istrien, zuerst Franz Joseph I. bis 1916 und danach Karl I. bis 1918.
Vom „Habsburgischen Küstenland“ hatte auch die ungarische Reichshälfte seinen beachtlichen Anteil, indem aus dem kroatischen Fischerdorf Crikvenica ein prachtvolles Seebad wurde. Als Initiator war der in seiner Heimat relativ unbeachtete Enkel von Kaiser Leopold II. – Erzherzog Joseph Karl Ludwig (1833-1905) aus der ungarischen Linie des Herrscherhauses – sehr umtriebig. Er hatte die Vision einer ungarischen Riviera, ähnlich der in der Kvarnerbucht vis-à-vis liegenden österreichischen Riviera mit ihren Südbahnhotels in Abbazia (Opatja).
Die etwa 60 km lang verlaufende Küstenlinie südlich von Fiume (Rijeka) wurde auch in Anlehnung an das südfranzösische Vorbild mit aufkommendem Tourismus ins Leben gerufen. Einerseits motivierte der Erzherzog den ungarischen Adel zu investieren und andererseits forcierte er eine beachtliche Frequenz an Besuchenden durch ungarische Adelige und betuchte Bildungsbürger. Große Werbekampagnen im Budapester Blatt „Pesti Naplo“ animierten zu reisen und die Region aufzusuchen.
AUTOR: Prof. Ali Meyer
QUELLE: zeitgenössische Literatur / Zitate
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